Samstag, 26. Juni 2021

Come back

 Vor nunmehr vier Wochen habe ich meinen Pilgerweg abgebrochen und bin nach Leipzig zurück gekehrt. Traurig darüber und beunruhigt über die Ereignisse sind diese Wochen wie im Fluge vergangen, doch in jeder freien Minute gingen meine Gedanken zurück. Die vielen tollen Begegnungen und Erlebnisse haben mich getragen. Die ersten Nächte bin ich im Traum noch immer unterwegs gewesen und so erwachte ich mit Wehmut, Dankbarkeit und Vorfreude.

Inzwischen sind die Füße wieder als solche zu erkennen. Die Blasen sind abgeheilt, an der Ferse wachsen neue Hautschichten, drei Zehennägel haben mich verlassen und zwei schimmern noch bunt. Ich habe im Netz Antiblasen- Socken gefunden, bestellt und kann sie nun in der Praxis erproben. Meine Schuhe hat der Schuster neu besohlt, da war doch tatsächlich schon ein Absatz abgelaufen. Die Einlagen sind optimiert worden. Also dürfte es bei einem Return besser laufen. Der Rucksack steht in der Ecke und erinnert an die Zeit der Freiheit.


Inzwischen geht es meinem Lieblingsmenschen besser und ich habe die Zeit gefunden, über die Optimierung meines Rucksackgewichtes nachzudenken, den Weg neu zu planen und in die Zukunft zu schauen. Nächste Woche kann ich endlich meine Rot- Kreuz- Ausbildung für meine Neuzulassung als Tagesmutter absolvieren. Dank der gesunkenen Coronazahlen sind Kurse wieder möglich und ein Puzzleteil der Zulassung wird abgearbeitet. Mein erstes Tageskind ist auch schon gefunden. Bruno (Wenn das keine Zeichen ist!), heißt der knuffige Junge und seine Eltern sind total nett und reizend. Es passte sofort auf beiden Seiten und auch mein nunmehr verspäteter Beginn stellt für sie kein Problem da. Ich habe den Start in das Arbeitsleben für November/ Dezember umgeplant und für meinen Träger ist dies auch kein Problem.
Somit habe ich doch noch genügend Zeit um mir Rom zu erwandern

 Mein lieber Mann sieht das alles sehr Gelassen und unterstützt meinen Plan, mit seiner ihm eigenen Großzügigkeit. Er hat mir das Zugticket nach Nürnberg für Sonntag, den 4. Juli gebucht. Ich komme zurück! Es geht weiter und mein Herz jubiliert! Ich freue mich riesig weiter pilgern zu können und wieder in meinem Schritt das Neue zu entdecken und mich auf die Überraschungen des Weges einzulassen. In manchen Dingen wird es sicher leichter. Die Coronazahlen sinken, ich habe meine zweite Impfung und alles ist wieder geöffnet. Das Bettenproblem wird diesmal sicher ein anderes, denn jetzt beginnen die Sommerferien. Ich  habe festgestellt, dass einige Jugendherbergen im Sommer nur Betten ab zwei Nächten anbieten und so sind sie für mich keine preiswerte Alternative. Kommt Zeit, kommt Rat !; sagt ein altes Sprichwort und so mache ich mir darüber noch keine Gedanken.


I
ch werde drei Wochenn laufen und in Innsbruck wird mich Holger erwarten. Gemeinsam wollen wir zwei Wochen Urlaub wandernd verbringen. Der Plan ist nur kleine Etappen zu gehen, um genügend Zeit für Pausen, Kultur und Wein in Südtirol zu haben. Danach geht es für Holger zurück und für mich weiter in Richtung Rom. Sollte Holger diese Art des Urlaubs  gut getan haben, ist ein zweiter, gemeinsamer Abschnitt Ende September geplant.

Nun wird die letzte Woche zu Hause sicher genauso schnell vergehen und ich werde den Rucksack packen, meinen Füßen noch eine Fußpflege angedeihen lassen und dann geht es Schritt für Schritt wieder los. 

Ich komme zurück!