Mittwoch, 29. September 2021

Beim Papst

 Vor 3 Wochen habe ich beim deutschen Pilgerbüro in Rom Karten für die Papstaudienz beantragt. Da ich über 200 km zu Fuß gepilgert bin, durfte ich " Sonderkarten" beantragen,  welche wir gestern im Pilgerbüro abgeholt haben.


Heute morgen klingelte um 6.45 Uhr der Wecker, denn wir wollten pünktlich sein und der Sicherheitscheck dauert eine gewisse Zeit. Als wir an der Audienzhalle ankommen steht schon eine lange Schlange, die schnell noch länger wird. ( Es erinnert an die Schlangen für das Begrüßungsgeld:, meint Holger.)


Es geht dann doch vorwärts und die diversen Checks beginnen. Zuerst werden alle Flaschen aus den Taschen abgegeben, genauso wie Regenschirme und große Rucksäcke. Dann ist alles Metallische in eine Schale zu legen und wir müssen durch den Bodycheck. Ich mit meinem Schritti werde außen vorbei gelassen ( ohne Bodycheck, da keine Frauen vor Ort sind. Der Vatikan ist eben ein Männerstaat).

Dann geht es an der Schweizer Garde vorbei, die mich in ihren Uniformen an Kasper erinnern. Ich weiß nicht wieso, aber es ist so.


Dann werden wir mit unseren " Sonderkarten" in den 2. Abschnitt des Saales gelassen, der riesig und architektonisch interessant ist.




Langsam füllt sich der Saal und die Hierarchien werden sichtbar.
1. Abschnitt rechts: Würdenträger, Delegationen mit großen Reliquien, Kranke
Links: Brautpaare, die in den vergangenen 4 Wochen getraut wurden
2. Abschnitt: wir und andere, Pilger mit Wanderschuhen sah ich keine. Es waren eher Anzugträger und Damen in Kleid und hohen Schuhen.
3. Abschnitt: Pilgerreisegruppen, Schüler, Studenten....

Es herrscht eine Stimmung, die mich an Schulkonzerte in der Aula erinnern. Alle etwas aufgeregt und aufgedreht. Fotos klicken, Lichter blitzen und jeder schaut, was wo passiert. Ein polnischer Chor erhebt sich und singt zwei Lieder. Danach gibt es Applaus.

Und dann beginnt die Zeremonie. Die Pilger und Gäste werden von dem jeweiligen Vertreter im Vatikan in ihrer Landessprache begrüßt. Je nach Informationsfluss ist dies kurz ( der deutsche Vertreter kam zu spät und hielt es allgemein) oder lang. Der amerikanische Vertreter nannte jede Pilgergruppe mit der jeweiligen Stadt. Danach Applaus von den jeweiligen Gruppen. Da es englisch, französisch, polnisch, spanisch, portugiesisch, arabisch, italienisch und deutsch erfolgte, dauerte es seine Zeit.

Und dann kommt der Papst und spricht.


 Plötzlich ist es sehr still und alles schaut und hört. Damit es jeder versteht, wird der Wortlaut in den jeweiligen Sprachen im Anschluss übersetzt. Der Papst richtet noch persönliche Worte an die jeweiligen Gruppen, welche wieder übersetzt werden.
Danach ein Vaterunser in Latein und der Segen.
Nun begibt sich der Papst zu den jeweiligen Gruppen und es ist faszinierend zu sehen mit wieviel Freundlichkeit und Gelassenheit er es tut. Er segnet Kranke, Kinder, Brautpaare, Rosenkränze... nimmt Geschenke entgegen und hält für jedes Selfi und jede Kamera still. Er ist herzlich und ausdauernd und so sehen wir ihn von ganz nah. Was für ein besonderer Moment. Was für ein schöner Abschluss meiner Pilgerreise.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen