Sonntag, 26. September 2021

Angekommem

 Es ist unbeschreiblich, was in meinem Kopf heute vor sich ging. Gedankenkarusell, Freude ( ich schaffe es), Staunen ( meine Achillissehnen sind immer noch ruhig), Wundern ( Wo ist die Zeit geblieben?), Zweifel ( sind verschwunden), Wehmut ( Nun ist es zu Ende!) und noch vieles, vieles mehr. 

Wir laufen auf einer großen Straße ein und  kommen zuerst zum Trevibrunnen, wo wir von dem Touristenstrom mitgespült werden.




An der Ponte Umberto I erhaschen wir den ersten Blick auf den Petersdom und die Engelsburg. Die letzten Schritte bis zum Petersdom und ich
verliere ich ein bißchen den Boden unter den Füßen. FREUDE, FREUDE, FREUDE  und Herzklopfen gratis, so tänzel ich durch die Menschenmassen.




Und dann bin ich da! Wow! Wirklich, wahrhaftig, unglaublich, unbeschreiblich nach
2110 km und 105 Tagen
komm ich an, komm ich an, komm ich an!!!




Ich bin so froh, dass Holger bei mir ist! So kann ich diesen einmaligen Moment mit ihm teilen!
Er weiß wie sich das Pilgern anfühlt, schließlich ist er auch über 500km insgesamt mitgepilgert.
Hier in Rom kommen die Pilger " still" an, den die Touristenströme sind größer als die Pilgerströme. Im Gegensatz zu Santiago ist hier Sonntags das Pilgerbüro geschlossen, so dass wir den letzte Stempel und die Urkunde erst morgen bekommen können. 
Wir stellen uns am Petersdom an, doch beim Sicherheitscheck soll ich mein Taschenmesser wegwerfen, was ich natürlich nicht möchte. Schließfächer gibt es nicht und so geht Holger mit den Rucksäcken zurück und ich gehe allein ( und ein bissel sauer über diesen Quatsch) weiter. Beim 2. Check ziehe ich meine Hose vom Po in die Knie, damit ich weiter darf und ich bin ein bissel ärgerlich, wie hier ein Pilger empfangen wird. 
Der Dom ist riesig, goldig und eigentlich leer, denn es fehlt das Chorgestühl, sodass man sich nicht setzen kann. Man läuft mit den Touristen mit und es ist wie ein Museumsbesuch. Mir fehlt die Möglichkeit, meinen persönlichen Dank im Gebet darlegen zu können. 
Der Apostel Petrus ( Das Ritual den Fuß zu berühren und ihm die Verehrung zu erweisen, ist in Zeiten von Corona auch nicht möglich) und der Papstaltar sind großräumig abgesperrt und das Sekretariat für den Stempel hat gerade geschlossen. Also ein etwas merkwürdiges Ende meiner Pilgerreise.






 

So gehe ich zurück zu Holger auf den Platz und wir setzen uns unter eine Säule, essen und trinken etwas und beobachten die Menschen. Dann gehen wir zu unserem Appartemento und packen aus. Ich stehe unter der Dusche, lasse das heiße Wasser über den Rücken laufen und realisiere, dass es zu Ende ist.
Doch wie sagt ein altes Pilgersprichwort?

NACH DEM CAMINO IST VOR DEM CAMINO!😇

Aber ab Morgen haben wir Urlaub und bis Freitag Zeit die Stadt zu entdecken.  Morgen hat mein Liebster Geburtstag und so gibt es jeden Tag etwas zu feiern.

1 Kommentar:

  1. Herzlichen Glückwunsch an euch Zwei. Genießt die Zeit in Rom und hab vielen Dank dafür dich dieses Mal per Blog begleiten zu dürfen.
    Schöne Grüße auch von Tracy und Happy Birthday an Holger.
    Buen Camino!!!

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