Sonntag, 10. September 2023

Es geht noch heißer

 Gestern Abend haben wir in unserem lauschigen Ferienhaus Pasta gekocht und abends gemütlich auf dem Balkon gesessen.

Heute morgen kräht um 7 Uhr der Hahn, doch ich schließe das Fenster und so schlafen wir bis 8 Uhr. Wir kochen uns einen starken Kaffee und essen Schokoladenpudding. Dann geht es los. 

Im Ort sehen wir an der Apotheke, dass es 9.12 Uhr ist und schon 25°C. Das lässt uns ahnen, dass es heute heiß her geht. Die Wiesen werden schon überall wieder gegossen und so fühlt es sich auf dem Weg noch frisch an.







Wir laufen am Ufer der Dora Baltea nach Vieille Arnad, wo eine schön restaurierte Weinpresse steht. Früher hate jeder Ort seine eigene Presse. 


Die Sonne scheint gnadenlos und so freuen wir uns über jeden Brunnen, der uns unser Haupt kühlt und den Durst stillt.


Wir kommen zur schönen, alten, schlichten Kirche San Martino. Da gerade Gottesdienst ist, können wir sie nicht besichtigen. 


Die kleinen Orte heute sind sehr pittoresk und es gibt jede Menge Kirchen und Kapellen mit Fresken.


Vor einem Sportplatz lädt ein großes Restaurant zum Essen ein. Es gibt sogar ein sehr preiswertes Pilgermenü, aber wir sind zu früh hier. 

Der Weg führt uns zurück zum Fluss, den wir über die Ponte Antico di Echallod aus dem 17. Jahrhundert überqueren.

Doch vorher setzen wir uns in den Schatten und halten ein kleines 2. Frühstück mit Nüssen und Granatapfelsaft.



Meine Blicke schweifen immer wieder nach rechts, links und nach hinten in die gigantische Bergwelt. Nach vorn sehen wir, dass die Bergkämme langsam auslaufen und es niedriger wird.

Parallel zum Fluss laufen wir nach  Hône - Bard. Schon von weitem erkennen wir die riesige Burganlage der Sperrfestung von Bard.




An einem Gartenzaun hängen riesige Zucchinis.

Hôhne und Bard gehen direkt ineinander über und hier ist am Sonntag Mittag viel Trubel.



Wir holen uns in der Info an der Burg unseren Pilgerstempel und ziehen weiter. Die Besichtigung dauert 2- 3 Stunden, dafür fehlt uns bei der Wärme die Lust. Außerdem haben wir erst die Hälfte der Etappe geschafft.

In den Gassen wird ein Mittelalterfest aufgebaut und lässt noch mehr Trubel ahnen.

Auf der alten Römerstraße ziehen wir weiter und überall sind Fähnchen der "Tor des Geants" dekoriert. Das ist ein Trail von max. 150 Stunden auf einer Distanz von 330km und 24000 Höhenmetern. Gewinner ist derjenige, der die schnellsten Füße und wenigsten Ruhepausen hat. Wie sagt man so schön: Nur die Harten, kommen....bei dem Trail an.🥵

Verrückt. Für uns geht es weiter auf der Römerstraße, an einem Kanal entlang und dann durch den antiken Torbogen nach Donnas.



Im alten Donnas scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und die Häuser in den engen Gassen sind verlassen. Im neueren Teil wurden viele neue Häuser gebaut. 

Jetzt geht es an einer Strasse entlang nach Pont- Saint -Martin. Die Sonne brennt und eine Anzeige klärt uns auf.






Es geht also noch heißer. Im Ort ist gerade Siesta und so sind wir froh, dass wir wenigstens eine Bar für eine Kaffee/ Bier- Pause finden.
Dann gehen wir über die berühmte Brücke, die der Legende nach vom heiligen Martin und dem Teufel in einer Nacht erbaut wurde.




Der Hunger treibt uns durch die Stadt, wo nichts geöffnet hat. Zum Glück finden wir einen Conad- Markt, der Sonntags nachmittags geöffnet hat. Die Theken laden zum Schlemmen ein.




Nur das Prinzip der Bedienung erschließt sich uns nicht richtig. Es gibt einen Nummernautomaten mit drei verschiedenen Tasten. Wir bedienen uns an den SB- Theken und sind auch damit glücklich.
Nun geht es steil bergauf in alte Weingärten und in einem davon setzen wir uns in den Schatten auf unsere Picknick- Decke und lassen es uns schmecken.



Ehrlich, dieser Platz ist wunderschön und wir genießen unser Glück. Weiter geht es durch diese wunderbaren, alten, terrassierten Weingärten und wir finden es grandios hier zu laufen.


Nach dem Glück folgt ein Stück direkt an einer viel befahrenen Landstraße, die nicht vergnügungssteuerpflichtig ist, denn es ist Rush-Hour. 


Doch bald dürfen wir wieder abbiegen und nach einem Campingplatz geht es wieder durch die Weingärten nach Cesnola, wo und ein Zimmer im B&B uns erwartet.



Das Zimmer ist urig und der Gemeinschaftsraum gross und luftig. Mich springt ein Bauhaus- Buch im Regal an. Der Hausbesitzer erklärt uns, dass seine Frau Architektin und er Ingenieur ist. Sie haben schon eine Deutschland- Bauhaus- Reise gemacht.



Heute brauchen wir nur noch eine Dusche und viele kalte Getränke. Zwar war heute nicht unsere längste Etappe, aber die bisher heißeste und das merken wir sehr deutlich. Wir sind erledigt!








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